Montag, 31. Mai 2010

Die Woche in Recklinghausen (24. - 30. Mai 2010)

Weiterhin stand die Woche im Zeichen der SchachtZeichenballone über die früheren Zechenstandorten der Stadt. Doch häufig müssen die gelben Ballone am Boden bleiben. Das Wetter spielt nicht mit. Der Wind verweht, der Regen ertränkt manches. An diesem Wochenende war es besonders mies.
Traurige Schlagzeilen am Mittwoch. Ein siebenjähriger Junge ist in einem Teich im Südpark ertrunken. In den fünfziger und sechziger Jahren spielten wir als Kinder überwiegend draußen, hatten "Auslauf", fanden uns zurecht, waren es gewohnt, lernten mit den Umständen zu recht zu kommen. Heute sind die Kinder Stubenhocker. Und dann passiert in einem Park, der der Erholung und dem Vergnügen dienen soll, so etwas. In der gleichen Ausgabe der Tageszeitung wird über eine Schlägerei berichtet. Eine zehnköpfige Gruppe prügelt auf zwei Hertener ein und verlangt Zigaretten und Wertsachen. Eine 17-jährige hingegen war monatelang von einem 19-jährigen durch gewalttätige Repressalien zur Herausgabe von Geld erpresst worden. Dagegen fast schon harmlos: das Amtsgericht Recklinghausen zieht eine 83-jährige Autofahrerin nach einer Unfallflucht aus dem Verkehr. Sie selbst bezeichnet sich überlegte und umsichtige Fahrerin. Der Führerschein sei für sie unverzichtbar. Das ist wohl ein Fall für eine Fahreignungsprüfung durch das Straßenverkehrsamt.
Politik gibt es auch in Recklinghausen. Die Recklinghäuser Sozialdemokraten diskutieren über die Möglichkeit einer großen Koalition zwischen SPD und CDU nach der Landtagswahl in NRW. Die Meinungen gehen auch in der SPD auseinander. Das ist nicht verwunderlich, weil seit Jahren keine klare Ausrichtung, kein unverwechselbares Profil erkennbar ist. Ohne Profil rutscht man halt beliebig durch die Gegend.
Der Hessische Ministerpräsident Roland Koch hat seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Was hat das mit Recklinghausen zu tun? Der Bezug wird durch den CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Mißfelder hergestellt. Der ist ja bekanntlich sehr wichtig und beklagt, dass es schlecht sei für die politische Kultur, wenn Charakterköpfe die CDU verlassen. Politische Kultur? Charakterköpfe? Roland Koch? Quo vadis?
Auch die heimische SPD hat einen Bundestagsabgeordneten. Der Klimaexperte der SPD war nach Bytom in Polen gereist. Dafür beneide ich Frank Schwabe nicht; das ist keine Vergnügungsfahrt. Er hat an der Konferenz für "nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Schlesien" teilgenommen und selbst über den Strukturwandel im Ruhrgebiet referiert. Ob das für irgendjemand einen Nutzen gebracht hat? Aber immerhin sind Kontakte zwischen unterschiedlichen Nationen immer sinnvoll, gerade zwischen Polen und Deutschen.
Noch was Schönes zum Abschluss: Lena gewinnt den Eurovision Song Contest in Oslo. Da freuen sich sicherlich auch viele Recklinghäuser.

Samstag, 29. Mai 2010

SchachtZeichen fördern Feierlaune







Die Schachtzeichen-Aktion geht ihrem Ende entgegen. Wenn man sie nicht gerade als "größte Kunstaktion der Welt" überbewertet, dann lässt sich ein positives Fazit ziehen. Sie hat das Regionalbewußtsein im Ruhrgebiet gestärkt und Menschen in Bewegung gebracht, die sonst zu Hause geblieben wären. An vielen Standorten hat es gelungene Aktionen und Feste gegeben. In Recklinghausen gehörten dazu sicherlich das große Familienfest in Hochlarmark und das große Feierwerk in Suderwich.

Freitag, 28. Mai 2010

The Winner is...


Raus aus der Bude. Draußen kannst du was erleben. Es reicht schon durch`s Dorf (Suderwich) zu joggen. Heute war`s bei mir mal wieder soweit. Mit dem Joggen meine ich. Nicht, dass jetzt einer meint, ich habe mich mit meinem Lauf-Blog vertan. Obwohl ich es auch dort unterbringen könnte. Ich komme also vom Wirtschaftsweg durch die Felder und will auf die Straße "Hochfeld" überwechseln. Diese Kreisstrasse führt geht in Richtung Datteln. Ich muss diese Strasse überqueren, um auf den Mehrzweckstreifen zu gelangen. Doch zunächst muss ich warten. Von rechts nähert sich eine Autokolonne, angeführt allerdings durch ein Dreirad. Um es etwas präziser zu beschreiben, so ein Liegerad; der Fahrer liegt oder sitzt so halb über den Boden. Er hält sich stark rechts auf der Straße, hart am Rand zu dem Mehrzweckstreifen, den er allerdings nicht benutzt. Dieser Streifen ist zwar auch für Radfahrer befahrbar und wohl vor allem für diese vorgesehen. Gut, der Belag ist etwas rauher als der Strassenbelag. Das mindert die Gleitfähigkeit. Dieser Liegeradfahrer schaut ganz entspannt drein. Nicht so die Autofahrer hinter ihm. Etwa 20 Fahrzeuge werden es wohl sein. Ich kann mir die Gesichter der Autofahrer gut ansehen. Sie fahren ja langsam. Wahnsinn in Tüten; man könnte meinen, dieser Liegeradfahrer hätte ein Rad ab. Aber dann hätte er ja mal 4 Räder gehabt.
200 Laufmeter weiter. Ich bin inzwischen nach links auf die Lülfstrasse eingebogen. Tempo-30-Zone. Ich habe gleich die Zebrastreifen vor dem Seniorenzentrum erreicht. Ich werde Zeuge eines Überholmanövers. Das überholte Fahrzeug fährt keineswegs 30. Eher 40? Das überholende Fahrzeug ist ein schnittiger blauer Kleinwagen. Der Motor heult auf, der gibt jetzt alles. Erklärungen? Ich habe keine. Eine Theorie: der rasende Irre kommt aus der Kolonne hinter dem Liegeradfahrer. Kann aber wegen der Örtlichkeiten nicht sein.
Die Woche ist zwar noch nicht ganz zu Ende. Aber wenn es ein Gewinnspiel gäbe "Wieviel Wahnsinn steckt in dir" (Hornbach), dann sind das zwei Aspiranten auf den Wochenhauptgewinn. Entweder sie teilen sich den Titel oder es muss gelost werden.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Sparmaßnahmen?



Ein eigenartiges Bild gibt der Baumbewuchs auf dem Rathausvorplatz ab. Erst langsam kommt das Grün nach einem offenbar erst kürzlich durchgeführten Beschnitt durch. Aber interessant, ja fast skuril ist der damit sicherlich unbeabsichtigt erzeugte Eindruck. Oder ob so doch die leere Stadtkasse symbolisiert werden soll, der Baumbewuchs sich der Sparpolitik angleichen muss?

Mittwoch, 26. Mai 2010

Das Wahrzeichen von Recklinghausen ist...?



Das Wahrzeichen von Berlin dürfte das Brandenburger Tor sein. Den Hamburger Michel kann man wohl als das Wahrzeichen von Hamburg bezeichnen. In Dresden dürfte es die Frauenkirche sein: sichtbarer Mittelpunkt, aber auch Mahnmal gegen den Krieg. Bei München ist es schon etwas schwieriger: das Rathaus mit Glockenspiel? Oder die Frauenkirche?
Was aber ist das Wahrzeichen von Recklinghausen? Das Rathaus? Dann schon eher das Festspielhaus auf dem Hügel. Mein ganz persönliches Wahrzeichen ist aber die Hohewardhalde mit dem Horizontalobservatorium. Der Obelisk und die Drachenwerk gehören mit zu diesem „Landschaftsbauwerk“. Warum die Halde? Weil man sie zum Beispiel vom Förderturm des Bergbaumuseums in Bochum sehen kann. Oder vom Feuerwachturm in der Haard. Oder vom Knappschaftskrankenhaus. Mit dem auffallenden Himmelsobservatorium ist sie zudem leicht auszumachen.
Jetzt könnten die Hertener protestieren. Ich habe aber nichts dagegen, wenn es auch ihr Wahrzeichen sein soll.

Dienstag, 25. Mai 2010

Deutsches Bergbau-Museum







Der Besuch des Bergbau-Museums ist sehr empfehlenswert. Drei verschiedene Bereiche geben spannende Einblicke in die Entwicklung des Bergbaus, wobei dieser sich nicht auf den Steinkohlebergbau beschränkt. Es werden zum Beispiel auch der Erzbergbau und der Braunkohlebergbau dargestellt. Zunächst lockt die Untertagewelt. Es geht zwar nur auf 17 Meter unter dem Erdboden. Doch auf einer Länge von 1,3 Kilometern werden Fördertechniken und verschiedenste Gesichtspunkte der Untertagearbeit dargestellt. Wenn man beispielsweise die Sicherung der Stollen ansieht, dann kann man sich vorstellen, welche gewaltige technische Entwicklung sich hier im Laufe von vielen Jahrzehnten vollzogen hat. Früher wurden Holzlatten an Wänden und Decken angebracht. Zuletzt gab es ein aufwendiges Sicherheitssystem aus hydraulischen Stempeln.
Von ganz unten lockt es dann nach ganz oben auf den Förderturm. Zum einen ist es eindrucksvoll auf Höhe der beiden riesigen Förderräder zu stehen. Zum anderen bietet sich bei gutem Wetter eine tolle Aussicht, nicht nur auf die Stadt Bochum. Da zur Zeit die Aktion „SchachtZeichen“ läuft, hat man einen guten Rundumblick auf die gelben Ballone über die ehemaligen Zechenstandorte.
Zu guter Letzt geht es in die Ausstellungshallen. Technisches Anschauungsmaterial, eindrucksvolle Bilder über die Untertagearbeit auch aus den Anfängen des Steinkohlebergbaus und zahlreiche Modelle über Bergbaueinrichtungen und das Leben der Bergleute und ihrer Familien bieten ungeahnte Einblicke. Wenn man sich beispielsweise die Art und Weise ansieht, auf welche die Bergleute in die Grube gelangt sind. Unverstellbar, dass sie dazu früher einfach ein Seil benutzen mussten um nach unten zu klettern und natürlich auch um wieder nach oben zu kommen.

Der Eintrittspreis (6,50 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder und Jugendliche) ist eine gut angelegte Investition für einige spannende Stunden der Unterhaltung.
2 – 3 Stunden Zeit sollte man mindestens mitbringen.
Mahr Informationen gibt es auf der Homepage des Deutschen Bergbau-Museums: http://www.bergbaumuseum.de/start.html

Montag, 24. Mai 2010

Windböen stoppen SchachtZeichen-Ballone






Hunderte Ausflügler hatten schon am Vormittag den Aufstieg auf die Hohewardhalde gewagt. Sicher überwiegend angelockt durch die SchachtZeichen-Aktion, die von der Halde ganz gut zu beobachten ist. Spätestens auf dem "Dach von Hochlarmark" (und Herten) angekommen,wurden sie von heftigen Windböen empfangen. Zudem zeigte sich nicht ein einziger gelber Ballon am Horizont. Die mussten aufgrund des Windes am Boden bleiben. Die trotzdem schöne Aussicht auf der Halde dürfte vielleicht ein kleiner Trost gewesen sein. Im Videotext war zu lesen, dass in Recklinghausen ein Ballon weggeflogen ist. Einige Ballone solle an der Hülle beschädigt worden sein.

Sonntag, 23. Mai 2010

SchachtZeichen widerlegen Strukturwandel




Als Hintergrund für die Aktion "SchachtZeichen" ist von Organisatoren unter anderem angeführt worden, es gehe darum den Strukturwandel zu dokumentieren. Ich habe mir am Starttag der Aktion den Spaß gegönnt, die Standorte in Recklinghausen mit dem Fahrrad abzufahren. Richtig ist, dass es einige Ansiedlungen an ehemaligen Zechenstandorten gibt, etwa im Bereich von König Ludwig 1/2 und König Ludwig 4/5. Wenn man aber die Arbeitspläze der früheren Zechen mit den heutigen Arbeitsplätzen vergleicht, dann muss man einfach feststellen, dass die Ansiedlungen nicht mehr als einen Tropfen auf einen heißen Stein ausmachen. Und der Standort General Blumenthal? Sollte da nicht laut Wahlkampfslogan von 1999 ein "Zukunftspark" entstehen? Wenn man das Gelände heute betrachtet, dann könnte man verzweifeln. Wenn man sich die Ballonstandorte anschaut, dann könnte man meinen, der Schwerpunkt der Entwicklung in Recklinghausen geht dahin einen Erlebnisraum im Grünen zu schaffen. Auch sehr schön! Doch eine Existenzgrundlage für die hier lebenden Menschen ist damit nicht verbunden. Die kommunale Wirtschaftsförderung hat weitestgehend versagt. Bund und Land NRW waren auch nicht hilfreich. Und so überwiegt bei einem Blick auf die SchachtZeichen doch eher Wehmut.
Positiv sei noch angemerkt, dass das SchachtZeichen-Fest in Hochlarmark (Recklinghausen II) eine tolle Sache war. Der Förderturm - der einzigste noch in Recklinghausen verbliebene - sorgte für die richtige Kulisse. Der Platz selbst wird von den Leuten ohnehin gut angenommen. Und die Fest-Organisatoren haben eine gute Arbeit geleistet. Prima!

Samstag, 22. Mai 2010

Schachtzeichen ist, wenn du aus dem Fenster schaust



Seit heute Mittag findet die Aktion SchachtZeichen im Ruhrgebiet statt. An 311 ehemaligen Zechenstandorten finden in den kommenden 9 Tagen Aktionen statt, die an die "alte Welt" erinnern sollen. Es geht um Darstellung von Industriegeschichte, um Information, aber vor allem auch um Plattformen für`s Feiern und für`s Zusammenkommen vor Ort. An den Standorten wurden gelbe Ballons in den Himmel gelassen (Durchmesser 3,7 Meter). Einer dieser Ballons ist von meinem Balkon aus sichtbar; Entfernung etwa 1 Kilometer. Symbolisiiert wird damit der Standort der Zeche König Ludwig 7/8. Wie man zu der Aktion auch steht, die Vorberichterstattung in den Zeitungen ist sehr positiv. Vielleicht wird ja so etwas wie Regionalbewußtsein vermittelt. Ich werde heute Nachmittag mit dem Rad jedenfalls nach Hochlarmark zur früheren Zeche Recklinghausen II fahren. Da befindet sich der einzigste noch verbliebene Förderturm in Recklinghausen. Und schließlich ist es der Stadtteil, in dem ich aufgewachsen bin.

Freitag, 21. Mai 2010

Zechentrasse König-Ludwig (1. Etappe)







Die Freigabe der ehemaligen Zechentrasse für Radfahrer und Fußgänger war wichtig genug, als dass der Bürgermeister mit Gefolgschaft (Regierungspräsident und Landrat, hihi)höchst persönlich in Erscheinung trat. Das war schon vor längerer Zeit. Und obwohl die Zechenbahntrasse prakisch an meiner Haustür vorbei läuft, hatte ich sie bisher noch nicht umfassend erkundet.

Also nutzte ich jetzt das Frühlingswetter zu einer kleinen Radtour. Zugang zur Trasse findet man an der Merveldtstrasse. Hier war im letzten Jahr unter großem Aufwand die Brücke über die Merveldtstrasse instand gesetzt worden. Eine Hinweistafel gibt ausführlich Auskunft über den bergbaugeschichtlichen Hintergrund und über den Verlauf der Trasse. Ich fuhr zunächst das kurze Stück bis zum Yachthafen in Castrop-Rauxel. Es geht über die Pöppinghäuser Strasse hinweg mit einem schönen Blick über leuchtende Rapsfelder und schnell ist man am AMC-Yachthafen angekommen. Früher befand sich am Kanal die Verladestation für die Zeche. Das schöne für die Radfahrer: die Trasse mündet in Emscher-Park-Radweg. Der führt entweder Richtung Schiffshebewerk oder in Richtung Hoheward-Halde. Da ich heute die Trasse erkunden will, wende ich nur und es geht zurück in Richtung des Zechenstandortes König-Ludwig I/II. Es ist schön bei herrlichem Wetter auf der Trasse Rad zu fahren. Allerdings ist es nur ein kurzes Stückchen, dann ist man erkennbar an dem alten Zechenstandort angekommen. Das erkennt man an einer Hinweistafel, an Bauruinen und einer alten Untertage-Eisenbahn, die man aus Anschauungsgründen aufgestellt hat. Außerdem is bereits eine große Tafel für die Aktion "Schachtzeichen" aufgestellt. Diese Aktion beginnt ja an diesem Wochenende. Auf der einen Seite der Trasse befindet sich ein Gewerbegebiet. Auch hier gibt es Gebäude, deren Stil auf die Bergbauzeit hinweisen.
Ich fahre weiter und stoße auf die Ortlohstrasse. Diese überquere ich und auf der anderen Seite geht es weiter. Der Weg wird jetzt holpriger und schmaler. Aber nicht mehr lange. Nach 800 Metern ist Schluss! Ende und Aus. Eine massive Absperrung hindert das Weiterkommen und das ist auch gut so. Eine Bahnstrecke. Da gibt es kein drüber und kein dran vorbei. Das war`s mit der Trassenfahrt. Anfang/Mitte 2010 sollte der geplante Weiterbau in Angriff genommen werden. Das hatte jedenfalls der Regierungspräsident 2008 bei der Eröffnung in Aussicht gestellt. Vielleicht gibt es eher die U-Bahn (U35) von Recklinghausen nach Herne (grins).
Den Rest der ja vorhandenen Zechentrasse werde ich demnächst zu Fuß erkunden. Es ist mit der Zechenbahntrasse wohl so ähnlich wie mit der Stadtmauer in der Innenstadt. Geschichte ist es!

Donnerstag, 20. Mai 2010

Newcastle-Krankheit


Als ich vor einigen Tagen im Stadtteil König-Ludwig ein erstes Schild mit der Aufschrift "Newcastle-Krankheit" entdeckte, war ich etwas verwirrt. Newcastle-Krankheit? Davon hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Newcastle? Das war für mich nichts anderes als ene nordenglische Stadt mit einem Fußballclub. Hatte sich da jemand mit dem Schild einen Scherz erlaubt? Mitnichten! Ein Blick ins Internet macht schlau (manchmal jedenfalls): "Die Newcastle-Krankheit ist eine weltweit verbreitete, außerordentlich ansteckende und anzeigepflichtige Viruserkrankung der Vögel. Das Krankheitsbild erinnert an die Geflügelpest ("Vogelgrippe"), daher wird die Newcastle-Krankheit in Fachkreisen auch als atypische Geflügelpest bezeichnet. Beim Menschen rufen die Viren in Einzelfällen eine Bindehautentzündung hervor.

Stellt ein Veterinäramt die Newcastle-Krankheit fest, wird in der Regel ein Sperrgebiet für Geflügel in einem Radius von mindestens drei Kilometern eingerichtet. Das Geflügel in diesem Gebiet muss zum Schutz vor einer Ausbreitung der Seuche auf Anweisung des Veterinäramtes drei Wochen lang im Stall bleiben."

Laut Hinweisschild handelt es sich vor Ort zunächst um ein "Beobachtungsgebiet". Auf der Homepage der Kreisverwaltung, die sachlich über das Veterinäramt zuständig ist, findet sich bislang noch kein Hinweis. "Dann hoffen wir mal das Beste", sagt der Onkel Doktor!

Mittwoch, 19. Mai 2010

Chemieunterricht in den sechziger Jahren


Manchmal ist das Internet eine Fundgrube. Auf der Homepage des Hittorf-Gymnasiums habe ich ein Foto des Chemieraums gefunden, in dem ich selbst noch den Unterricht genossen habe. Der Raum wurde als Museum hergerichtet und steht so in seinem frühren Zustand zur Verfügung. Da werden Erinnerungen wach. Meine Nase scheint die strengen Gerüche der Experimente wahrzunehmen, die wir als Schüler erleben durften. Auch kann ich mich an meine Chemielehrerin Frau Karrasch erinnern. Das war vielleicht ein harter Brocken! Ich glaube, die ist zum Lachen in den Keller gegangen. Die Chemie war so gar nicht mein Ding. Das führte dazu, dass ich einmal eine Nachprüfung machten durfte. Die schönen Sommerferien sind dafür drauf gegangen. Für die Prüfung hat es dann aber zum Glück auch gereicht.

Dienstag, 18. Mai 2010

Recklinghausen ist gelb!


Wenigstens die Rapsfelder sind ein sichtbares Zeichen für den kalendarisch doch schon fortgeschrittenen Frühling. Das Gelb der Rapsblüten leuchtet unübersehbar von vielen landwirtschaftlichen Flächen. Auch wenn man sich sonst nicht mit Agrarmarktstatistiken beschäftigen mag, die Farbe Gelb signalisiert: Raps ist schwer im Kommen. Raps hat seinen Anteil bei den Speiseölen vergrößert. Aber vor allem die industrielle Nachfrage nach Rapsöl ist enorm angestiegen. Biokraftstoffe sind nach wie vor ein Renner. Nur ein Fünftel aus dem Rapsanbau gehen in den Nahrungssektor. Der Rest wird industriell verarbeitet. Welche ökologischen und ökonomischen Vor- und Nachteile damit verbunden sind, ist sicher ein weites Diskussionsfeld. Jedenfalls ist der Raps auch in Recklinghausen ein richtiger eye-catcher.

Montag, 17. Mai 2010

Freibadsaison???

Wegen der verbesserten Wetterprognosen ab Mitte der nächsten Woche startet die Stadt Recklinghausen am Donnerstag, den 13. Mai die diesjährige Freibadsaison mit der Eröffnung aller drei Freibäder. So ist es immer noch auf der Homepage der Stadt Recklinghausen zu lesen. Allerdings ist die Meldung vom 6. Mai.

Am 12.Mai hat sich die Verwaltung aber dann eines Besseren besonnen.
Die Sportverwaltung teilt mit, dass - entgegen der ursprünglichen Planung, das Naturfreibad Suderwich am Donnerstag, dem 13. Mai, seinen Badbetrieb noch nicht aufnimmt. Bedingt durch das kühle Wetter betrage die Wassertemperatur der nicht beheizbaren Becken und des Teiches zur Zeit nur magere 11 Grad, so dass ein verträgliches Baden nicht möglich sei.

Heute, am 17. Mai ist es auch in Recklinghausen immer noch lausig kalt. Die Temperatur um 13.30 Uhr mittags: 12°C! Der Regen hat aber mal eine Pause eingelegt.

Ich empfehle bei einem Freibadbesuch derzeit: warm anziehen.

Erwachsene zahlen für die Einzelkarte in Süd und an der Mollbeck 2,50 Euro (Jugendliche 1,50 Euro); in Suderwich ist es um jeweils 20 Cent preiswerter (2,30 Euro für Erwachsene und 1.30 Euro für Kinder und Jugendliche. Hoffentlich wird es bald besser mit dem Wetter. Wegen der potentiellen Badegäste und des Geldbeutels der Stadt. Ohne Einnahmen wird das Ganze zu einem hohen Verlustgeschäft.

Informationen zu Öffnungszeiten und weiteren Eintrittspreisen gibt es hier:

http://www.recklinghausen.de/KulturBildungSport/Sport/Frei_und_Hallenbaeder.asp

Recklinghausen - Etwas ganz Besonderes


Was ist denn so Besonders an Recklinghausen? Sind es die Ruhrfestspiele, die Bergbautradition, die Halde ind Hochlarmark, die Altstadt mit Stadtmauer und Engelsburg? Oder ist es das Rathaus (mit seinem jeweiligen Bürgermeister), die Kunsthalle oder das Ikonenmuseum? Oder sind es einige Prominente wie Ralf Möller, Thomas Godoj oder Hape Kerkeling? Sind es nicht doch eher die Stadtteile mit ihrer eigenen Identität? Der Rosenmontag in Recklinghausen? Der baufällige Saalbau und die kaputten Straßen? Das Grün in Recklinghausen oder die Rapsfelder? Ist es der Rollhockeyverein, die Hochlarmarker Preußen, die SG Suderwich, der FC Leussberg oder Genclic Spor RE? Das "Hinterland" im Vestischen Kreis und darüber hinaus (Bochum, Dortmund, Essen...)?
Man muss in Recklinghausen wohnen um es zu verstehen (oder auch nicht).