Mittwoch, 26. Januar 2011

Wenn Feuer unterm Hintern hilft!


Seit gut 14 Tagen sind Schnee und Eis in unserer Stadt verschwunden. Nicht etwa ein Erfolg des Winterdienstes, sondern eine Folge von vorfrühlingshaften Temperaturen. Glatte Bürgersteige und Straßen hatten im Dezember und Anfang Januar die Bürger auf die Palme getrieben. Die Stadt schaffte es einfach nicht für akzeptable Verhältnisse zu sorgen. Streusalz war noch wenigen Tagen verbraucht, die Räumkapazitäten reichten einfach nicht aus. Dann ein paar missverständliche Worte des Bürgermeisters - "wir brauchen keine Belehrungen" - und der Volkszorn kochte über. Eine Flut von Leserbriefen machte deutlich, dass es wohl was aufzuarbeiten galt. Die leeren Stadtkassen spielten auf einmal eine untergeordnete Rolle. Im Nu werden Streufahrzeuge mit Räumschildern ausgestattet. Landwirte werden mit in ein Räumungskonzept einbezogen. Die Lagerkapazität für Streusalz soll so erhöht werden, dass man für 30 Wintertage gerüstet ist. Der manifestierte Bürgerzorn ha für Bewegung gesorgt. Nochmals wollte der Bürgermeister sich einer solchen Situation wohl nicht ausgesetzt sehen. Da will man dann auch nicht meckern, wenn unterm Strich eine Besserung erreicht wird.

Wer glaubt, so ein radikaler Lernprozess sei die Ausnahme, der muss in diesen Tagen nur in Richtung auf die Landespolitik nach Düsseldorf schauen. Der NRW-Verfassungsgerichtshof hatte in einem Eilverfahren Bedenken gegen den Nachtragshaushalt der rot-grünen Minderheitsregierung angemeldet. Wenige Tage danach entdeckte der NRW-Finanzminister Mehreinnahmen und kündigte an, dass der Kreditbedarf in dem Nachtragshaushalt um mindestens 1,3 Milliarden Euro abgesenkt werden kann. Einen Sparstrumpf für soviel "Knete" hätte wohl jeder gerne bei sich zu Haus.

Zu guter Letzt sei angemerkt, dass nicht nur die Stadt Recklinghausen ihre liebe Mühe und Not mit den Schneemassen hatte. Das angefügte Bild aus Marl mag dies belegen: eine zwar geräumte Strasse, aber eine "zugeräumte" Bushaltestelle in Marl. Wer da in der Dunkelheit aussteigen durfte hat sicher laut geflucht!

Samstag, 22. Januar 2011

Bürgerspenden gegen Schlaglöcher?

Die finanzschwache Stadt Mönchengladbach hat für das Stopfen von Schlaglöchern ein Spendenkonto eingerichtet. Die Bürger können sich so an der Sanierung ihrer Straßen finanziell beteiligen, teilte die Kommune mit. Auf besonderen Wunsch könnten die Bürger auf der Überweisung sogar ein konkretes Schlagloch nennen. Die Zeitungsredaktion hatte die Leser nach ihrer Meinung zu dem Vorgehen gefragt.

Hier meine Stellungnahme:
Diese Aktion ist eine üble Augenwischerei. Die Bürger zahlen Steuern und Abgaben in der Erwartung, dass diese auch sinnvoll eingesetzt werden. Dass Straßen in einem ordnungsgemäßen Zustand gehalten werden gehört ganz ohne Zweifel zu den Aufgaben des Staates. Wenn die Verantwortlichen jetzt zusätzlich die Bürger „einbeziehen“ wollen, wenn auch auf „freiwilliger“ Basis, dann ist das einfach nur ein dreister Versuch von der politischen Verantwortlichkeit abzulenken. Um es gleich vorwegzunehmen: eine parteiübergreifende Unsitte. Die zu Rechtfertigung herangeführten leeren öffentlichen Haushalte sind Beleg eines allgemeinen politischen Versagens.

Montag, 10. Januar 2011

Guten Morgen Recklinghausen!

Die Zeit macht keine Pause. Der Jahreswechsel ist längst Vergangenheit. Kaum Zeit für neue und gut durchdachte Vorsätze, geschweige Sie denn umzusetzen.

Schlagzeilen gab es in der ersten Januar Woche schon genug. Wie üblich überwiegend negativer Art. Kann man das Frühstücksei unbedenklich genießen? Eine Frage, die einem angesichts des Futtermittelskandals fast im Halse stecken bleibt. Wer weiß, was alles unentdeckt auf unseren Tischen an unappetitlichen Beilagen landet.

Der Schnee ist geschmolzen. Doch die Diskussion um die Unzulänglichkeiten des Winterdienstes hat noch zu dicken Schlagzeilen geführt, nachdem der Recklinghäuser Bürgermeister Wolfgang Pantförder die Kritiker abgekanzelt hat: "Wir brauchen keine Belehrungen." Damit hat er Zweifels ohne den "Volkszorn" entfacht. Erst die Glätte und die Unfähigkeit dieses in Recklinghausen halbwegs vernünftig in den Griff zu bekommen und dann noch schulmeisterliche Abkanzelung der Bürger. Das war für Viele zu viel und sie machten ihren Unmut in Leserbriefen zum Ausdruck.

Das nächste Recklinghäuser Dauerthema steht auch schon wieder an: die Schlaglochpisten der Stadt. Der Schnee und die Glätte sind verschwunden. Dafür sind alte und neue Schlaglöcher auf unseren Straßen sichtbar geworden. Ein nerviger Zustand.Mals sehen, wie die Stadt damit in den nächsten Wochen umgeht. Angeblich sind ja ausreichend Finanzmittel für die Flickschusterei bereit gestellt.

Gab`s denn gar nichts Positives zum Jahresanfang? Die Sonnenfinsternis am 6. Januar hat uns ein paar schöne Bilder beschert. Unerwartet erlaubte uns der Himmel für einige Augenblicke einen Blick auf die Sonnensichel.

Einen schönen (Rest-)Sonntag noch und einen guten Start in die nächste Woche!