Mittwoch, 6. Februar 2013

Odyssee mit der Vestischen im Schnee

Der 213-er hatte Verspätung. Um 5:56 soll er von meiner Haltestelle losfahren. Tat er heute nicht, ebenso wenig wie gestern oder vorgestern. Heute gab es allerdings einen Grund. Es hatte zu schneien bekommen. Und zwar heftig. So vergrößerte sich die Verspätung noch etwas auf dem Weg zum Hauptbahnhof. Und so sah ich bei der Einfahrt in den Busbahnhof von meinem Anschlussbus den SB25 nur noch die Rücklichter. Meine Zielstation, die Herzlia Allee in Marl, wird sonst von Recklinghausen nicht direkt angefahren. Als nahverkehrserprobt kenne ich Schleichwege, die allerdings keinen großen Zeitgewinn bedeuten. So steige ich einige Minuten später in den 270-er, der immerhin über viele Stationen nach Marl Mitte tuckert. Von dort wollte ich dann umsteigen und zurück zur Herzlia Allee fahren. Hört sich nicht unkompliziert an? Ist es auch nicht wirklich.


Der 270-er fährt also in Recklinghausen Hauptbahnhof los. Ein paar Stationen später das Knappschafts-Krankenhaus. Da steht ja noch der SB 25, mein eigentlicher Anschlussbus. Das Warnblinklicht ist eingeschaltet. Die Fahrgäste aus dem SB25 steigen um in den 270-er, in dem ich schon sitze. Die verpasste Abfahrt am Hauptbahnhof löst sich in diesem Augenblick in Wohlgefallen auf. Da hätte ich heute ja nichts gewonnen, wenn ich den SB noch bekommen hätte. Wir fahren weiter auf die B 225. Bis zur nächsten Haltestelle. Da setzt sich jetzt der SB25 vor uns. Wer möchte darf jetzt wieder umsteigen in die schnellere Linie, die jetzt offensichtlich wieder funktioniert. Ich bin dabei, denn so muss ich nicht über die „Marler Dörfer“. Während sich noch viele Fahrgäste in den SB begeben, macht sich der 270-er schon wieder auf dem Weg. Kurze Zeit später setzt sich auch der SB in Bewegung.

Ein paar hundert Meter weiter. Es schneit immer noch heftig. Die Fahrt verlangsamt sich. Am Fahrbahnrand steht erneut der 270-er. Und noch ein PKW und da im Wald – es liegt ein PKW auf dem Dach. Hat sich überschlagen…

Knappe 10 Minuten habe ich meine Endstation erreicht. Bei all dem Chaos bin ich heile angekommen. Hoffentlich ist den Insassen in dem Unfallfahrzeug nichts Schlimmes passiert. Besser 15 Minuten Verspätung als auf dem Dach zu landen.