Mittwoch, 2. Juni 2010

Ortskenntnis

Da lebt man ein Leben lang in einer Stadt. Und man glaubt, dass man sich bestens auskennt. Zumindest in den Stadtteilen, in denen man gewohnt hat. Das trifft für mich auf Hochlarmark und Suderwich in Recklinghausen zu. Jetzt musste ich mich mal beruflich mit der Ortskenntnis von Taxifahrern befassen. In Deutschland ist ja fast alles gesetzlich geregelt.Zum Thema der Ortskenntnis findet man in § 48 der Fahrerlaubnis-Verordnung die entsprechenden Hinweise. Wer Taxi fährt muss nachweisen, dass er/sie die erforderlichen Ortskenntnisse in dem Gebiet besitzt, in dem Beförderungspflicht besteht. Das Straßenverkehrsamt prüft, ob die Ortskenntis vorhanden ist. Spaßeshalber habe ich mal einen solchen Test gemacht. Oder besser gesagt, ich habe es versucht. Im Ernstfall wäre ich mit Pauken und Trompeten durchgefallen.

Da findet man zum Beispiel folgende Frage:
Ausgangspunkt ist der Wickingplatz. Ziel ist die Adalbertstrasse. Hört sich leicht an. Würde ich das mit dem Auto versuchen, würde ich mit Sicherheit den direkten Weg finden, sozusagen im Schlaf. Doch im Test sitze ich vor einem Blatt Papier und es sind drei Alternativen angegeben. Die kürzeste Strecke ist gefragt. Ich sitze davor wie der Ochs vor dem Berge. Klar kenne ich den Weg. Doch welche Straßen sind es und in welcher Reihenfolge? Ich kenne auch alle angegebenen Straßen. Doch schaue ich mir beim Fahren mit dem Auto nicht die Straßenschilder an. Schließlich kenne ich den Weg.
Es reicht wohl nicht aus, wenn man den Weg im Schlaf findet. Man muss jeden Winkel der Stadt wie seine Westentasche kennen. Es ist gar nicht so leicht Taxifahrer zu werden. Das jedenfalls habe ich bei diesem Test gelernt.

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