Mittwoch, 13. April 2011

Der Recklinghäuser Stadtgarten - Eine grüne Oase mit Schönheitsfehlern?









Der Stadtgarten in Recklinghausen am Ruhrfestspielhaus gehört sicher zu den schönsten Fleckchen der Stadt. Ein alter Baumbestand, im Frühjahr blühende Sträucher und zum Ruhen einladende Wiesen, dazu ein kleiner Tierpark mit Vogelhaus (Eintritt frei) und integriert die alte Sternwarte, zu der ich als Kind meinen ersten Schulausflug gemacht habe. Der Park ist bei den Bürgern sehr beliebt. Naherholung vor der Haustür. Auch Jogger und Walker üben hier ihren Freizeitsport in der schönen Natur aus.

Am 1. Mai findet hier zur Eröffnung der Ruhrfestspiele ein großes Kulturfest statt. Nach dieser Großveranstaltung mit bis zu 100.000 Besuchern gibt es riesige Müllberge zu entsorgen. Daran hat man sich ja fast schon gewöhnt. Doch auch am Wochenende bei schönem Wetter gibt es abends viele kleine Privatfeten. Eine Decke, Getränke und was zum Futtern und schon ist die schönste Feier in Gange. Am Tag danach sieht es dann aus wie auf einem Schlachtfeld. Angeblich waren Anfangs zu wenig Müllbehälter vorhanden. Doch da hat die Stadt schnell für Abhilfe gesorgt und eine ganze Reihe von auffällig bunten Tonnen aufgestellt, nicht schön, aber eben auffällig und zweckmäßig. Doch wenn man erst mal in Stimmung ist, dann schert einem der Müll um einen herum wohl nicht mehr besonders. Das Ergebnis ist, dass aus der grünen Oase ein hässlicher Müllplatz wird. Gleich wird der Ruf nach der Stadt laut, die eben schnell „abräumen“ soll, damit der Anschein der heilen Welt schnell wieder hergestellt wird. Die Kosten tragen alle Bürger der Stadt. Und das nur, weil eine Reihe von Zeitgenossen wohl nicht bereit ist, sich an einfachste Spielregeln eines fairen Miteinanders zu halten. Das normalste wäre doch, wenn man seinen Müll wieder mitnimmt oder zumindest in die bereitstehenden Müllbehälter wirft. Aber da sind wohl viele überfordert. Schade, denn die Leidtragenden sind alle, die nach so einer Fete den Park als normale Besucher genießen möchten. Was kann getan werden? Ein Ordnungsdienst auch Abends und Nachts? Ob es da nicht zu Auseinandersetzungen mit alkoholisierten Partymachern kommen würde? Den Park abends verbarrikadieren? Oder den Müll einfach als Signal liegen lassen? Doch es ist ja wirklich nicht zu hoffen, dass sich die Unbeirrbaren dadurch beeindrucken lassen. Den Schaden tragen alle Bürger der Stadt, letztlich durch die Reinigungskosten.

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