Freitag, 25. März 2011

Roncalli – Zauberhafte Circuswelt

Zu Beginn ist da der arme Schlucker, der wenig begeistert die Manege fegt. Doch dann darf er in die ersehnte Rolle des Cirusclowns schlüpfen. Noch im Circusrund wird er an einem eilends aufgestellten Schminktischchen zurecht gemacht. Er bekommt ein Clownskostüm und auch die natürlich viel zu groß geratenen Clownsschuhe. Jetzt ist er Clown und die Vorstellung kann beginnen. Er begleitet wundervolle Künstler und Akrobaten, mit denen er ebenso seine Späße treibt, wie mit seinen Clownkollegen und natürlich mit dem Publikum. Das Publikum ist durch atemberaubende Luftakrobaten, unglaubliche Bewegungsakrobaten, tanzende Pferde, Jongleure, Kraftakrobaten in die Magie des Zirkus eingefangen. Der Clown ist sozusagen das Bindungsglied zwischen den Welten. Die akrobatischen Darbietungen setzen jeden in Staunen. Der Bewegungskünstler verdreht seinen Körper zu grotesken Formen und verschwindet zuletzt in einer Röhre. Der Balljongleur hantiert mit fünf großen Bällen gleichzeitig. Da würde jeder Fußballprofi vor Neid erblassen. Der Kraftakrobat stützt sein Körpergewicht minutenlang nur auf seinen Händen, häufig genug nur auf einer Hand. Es reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt. Aber es sind nicht die Höchstleistungen allein. Es ist das spielerische Element, die Poesie, die häufig auch der Clown vermittelt. Aber auch die beiden Luftakrobaten erzählen mit ihrer Darbietung eine eigene Geschichte. Das Publikum wird an vielen Stellen eingebaut und ist Teil des Programms. So gibt es eine Opernparodie mit Laiendarstellern. Der Clown mimt den Regisseur. Das klappt spontan, weil die Darsteller gekonnt in Szene gesetzt werden. In der Circusmanege scheint jeder irgendwie komisch zu wirken.

Die Zeit verrinnt wie im Fluge. Zum Schluss treten alle Darsteller vors Publikum um sich zu verabschieden. Sie werden mit stehenden Ovationen minutenlang gefeiert. Schade, dass es schon zu Ende ist. Das Publikum macht sich fast schon zum Aufbruch bereit. Da verändert sich nochmals das Bühnenbild. Der Clown tritt jetzt allein in die Manege. Er setzt sich an das Schminktischchen, das wieder aufgestellt ist. Abschminken ist angesagt. Die Show ist zu Ende. Melancholie macht sich breit. Das Clownskostüm wird abgelegt. Die Schuhe werden wieder gewechselt. Die Show ist zu Ende. Der Besen wird wieder in die Hände genommen. So ist das Leben.

Doch dieser Circus wirkt nach, bleibt unvergeßlich.

Die Jubiläumstournee "35 Jahre Circus Roncalli" in Recklinghausen geht am Sonntag (27. März 2011) zu Ende. Wer nicht da war hat was verpasst.Die Tournee von Roncalli führt jetzt nach Bonn und Aachen, aber auch nach Salzburg und Wien.

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